Reallabor-eating-walls

Reallabor "eating walls"

Welche Effekte hat eine urbane Lebensmittelproduktion auf die Zielformulierung des Ernährungssystems?

Inwieweit verändert die urbane Lebensmittelproduktion das Stadtbild, und wie stark ist ihr Einfluss auf die Struktur unseres täglichen Lebens?

Was ist das Reallabor?

Das Reallabor — eating walls — für urbane Transformation wurde im Rahmen der Masterarbeit von Simon Herdegen und Felix Müller entworfen, geplant und gebaut und über das letzte Jahr durch partizipative Wahlfächer an der HTW Berlin weiterentwickelt. Es basiert auf der zweijährigen Recherche während des Masterstudiengangs System Design in Kooperation mit food4future und untersucht, erforscht und hinterfragt durch sein partizipatives Format die Effekte der öffentlichen, urbanen Lebensmittelproduktion.

Das Reallabor stellt die physische und mentale Trennung von sozialen, technologischen und ökologischen Systemen in Frage und überbrückt die Lücke, indem es einen experimentellen Raum schafft, welcher sich auf die städtische Lebensmittelproduktion konzentriert. Ziel dieser partizipativen Intervention ist es, einen öffentlichen Austausch über den Lebensmittelanbau in der Stadt, sowie die Erwartungen und Bedürfnisse der Bürger*innen anzuregen. Sie vereint die ideologisch getrennten Anbauprinzipien der technologischen und der natürlich unterstützten städtischen Lebensmittelproduktion. 

Die von der Permakultur inspirierte Lebensmittelproduktion, die hier aus Bodendeckern und Kletterpflanzen besteht, nimmt den Raum mit der Zeit immer mehr ein. Die Pflanzen können sowohl im übertragenen als auch im praktischen Sinne in den Innenraum eindringen und ermöglichen so eine Interaktion zwischen den scheinbar getrennten Räumen. Die Basis der Installation veranschaulicht visuell die lebenserhaltenden Dienstleistungen des natürlichen Ökosystems.

Das Reallabor besteht aus zwei Teilen:

Der Pavillon (1) kann als ein Produkt gesehen werden, das je nach Standort sein Aussehen verändert und dabei seine (drei) Funktionen kontinuierlich beibehält.

Das Wahlfach (2) ist ein partizipativer Kurs an der HTW Berlin, in dem die Studierenden in interdisziplinären Teams die Entwicklung und Nutzung des Reallabors mitgestalten.

Das Design dieses immersiven Erlebnisses erforscht, wie durch Symbiose Co-Profite geschaffen werden können, wie lokale Kreisläufe etabliert werden können und was es braucht, um einen Paradigmenwechsel hin zu regenerativem Handeln zu vollziehen. Mit der städtischen Lebensmittelproduktion werden so mehrere Ziele verfolgt, ohne dass sie als unverbunden wahrgenommen werden: Ertrag (wirtschaftliches Denken, Ernährungssicherheit), Umweltbildung (Naturverständnis), Selbstwirksamkeit (Wissen zum Handeln) und die Regeneration des natürlichen Ökosystems (Förderung der Biodiversität).